Hanns-Eberhard Hornung - Lebensdaten

09.12.1919 Geboren in Mittelherwigsdorf/Sachsen. Sein Vater, Gustav Martin Hornung, leitete die Schule in Löbau. Eine große Leidenschaft seines Vaters war die Musik, das Klavier, Beethoven und die Leitung einiger Männerchöre.
Seine Mutter, Frau Hedwig Anna Gertrud Hornung, geb. Hennig, prägte das kulturelle Umfeld für ihn und seinen Bruder Rolf-Dieter durch Musik und Kunstinteresse, sie entwarf Möbel und lehrte Handarbeit in der Schule. 

1937 Abitur auf dem Gymnasium in Borna bei Leipzig
1937 Arbeitsdienst
1939 Immatrikulation in den Fachbereich Medizin der Universität Leipzig
Gegen den Willen des Vaters, der für seinen Sohn eine Laufbahn als Lehrer vorgesehen hatte, geht Hanns Hornung seinem innersten Wunsch nach, Medizin zu studieren. Da sein Vater gegen diese Entscheidung ist, war er genötigt das Studium durch Arbeit im Bergbau unter Tage selbst zu finanzieren.
1940 Juli - Einberufung zur Wehrmacht
1942 Januar - Afrikaeinsatz unter Rommel - Lazarettarbeit
- Hier entstanden zahlreiche Studien und Dokumentationen in Kohle, Graphit und Tusche. Stationen waren Bengasi, Tripolis u.a.
1942 September - schwer erkrankt an "Malaria tropica" - erfolgt ein Krankentransport nach Neapel - nach weiterer Genesung Transport nach Deutschland in das Lazarett in Rathenau.
1942/43 Genesungsaufenthalt im Lazarett im Rathenau, bei dem er seine spätere Ehefrau, Frau Gerda Gertrud Grabow kennen lernte.
1943 Hochzeit mit Frau Gerda Gertrud Hornung (geb. Grabow)
Am 1. Mai lässt er die Familie in das ungefährlichere Eula übersiedeln, selbst ist er stationiert in Guben.
Zwischen 1943 - 1944 setzt er das Medizinstudium in Prag fort und legt ein Notexamen ab.
30. März 1944 Geburt seiner Tochter Beate Hornung (jetzt Neubauer)
1944 - 1945 Lazarettdienst an der Ostfront
März 1945 Geburt seines Sohnes Wolfgang Hornung
1945 -1950 Gefangenschaft in Tschechien und Polen
Nach einigen missglückten Fluchtversuchen mit entsprechenden Repressalien durch die Lagerkommandantur nimmt er sein Schicksal an und arbeitet fortan als Lagerarzt.
In dieser Zeit entsteht ein Tagebuch, dass er in einem präparierten Brot aus dem Lager schmuggeln und seiner Frau zuspielen lässt.
Dokumentation in Tusche und Aquarell aus den verschiedenen Gefangenenlagern.
1950 Entlassung aus der Gefangenschaft - Verlust nahezu aller Ausbildungsdokumente - Arbeitslosigkeit.
"Der Osten braucht Ärzte"! sagte man ihm bei der Entlassung aus der Gefangenschaft, wenn er in den Osten Deutschlands übersiedle, bekäme er die Unterlagen binnen 4 Wochen. Da seine Familie aber im Westen Berlins fußgefasst hatte, entschließt er sich dieses Angebot auszuschlagen und Heim zu kehren.
Seine Bemühungen die verlorenen Unterlagen über das rote Kreuz wieder zu erlangen schlagen fehl, auch Bescheinigungen für seine in den Lagern geleistete Arbeit durch das Rote Kreuz werden durch die Behörden nicht anerkannt. Zur Anerkennung seines Berufes muss er vier weitere Semester studieren und durch ein Examen abschließen.
Nach dem Krieg fehlt das Geld, und da sein Vater noch in russischer Gefangenschaft ist, besteht keine Hoffnung diese zusätzlichen Ausbildungsjahre zu überstehen.
- Er schlägt sich mit Gelegenheitsarbeit durch, die er u. A. bei dem Pharmazeuten Wienhold findet. Der Vertrieb von Arzneimitteln ist allerdings nicht dauerhaft erfolgreich, so dass er weiterhin auf Arbeitssuche ist.
In dieser Zeit widmet er sich intensiv der Bildhauerei, in der er einige Tierstudien in Holz arbeitet. Weitere Arbeiten drücken die Bedeutung der Familie aus, die schon in den vielen emotionalen Karten aus dem Gefangenenlager angeklungen ist.
Weitere plastische Arbeiten in Form von Gipsreliefs kommen hinzu, oft angedeutet religiöse Motive, Madonnen.
1951 Geburt seiner 2. Tochter Gabriele Hornung
10.Dez.1952 Plötzlicher und unerwarteter Tod seines erst siebenjährigen Sohnes Wolfgang Hornung
- Es entstehen einige Portraits in Graphit und Kohle, darunter sein Sohn Wolfgang, sein gefallener Bruder Rolf-Dieter Hornung und der ebenfalls gefallene Schwager, Heinz Grabow.
1953 - Zeitverträge beim Arbeitsamt Berlin
- Durch seine Beharrlichkeit erkämpft er sich einen Zeitvertrag im Arbeitsamt Berlin und ist für die Betreuung von Wissenschaftlern und Künstlern zuständig. Es folgen einige befristete Verträge, bis er in ein festes den Dienstverhältnis übernommen wird.
1953 - Durch seinen Kontakt zu dem Berliner Pharmazeuten Wienhold lernt er die Berliner Malerin Florentine Mahrenholz kennen.
Es entwickelt sich ein enger Kontakt und später eine Malerfreundschaft, die zu regelmäßigen Treffen und Fachgesprächen führt.
Sie ist es auch, die ihm den Kontakt zur Galerie Meta Nierendorf anbahnt. Einige Werke kann er hier veräußern.

1954/55 - Beginn der Ölmalerei
- inspiriert durch die ersten Urlaubsreisen nach Italien sind Segelschiffe und Häfen seine Motive, er arbeitet sowohl mit dem Pinsel, als auch in Spachteltechnik. In den folgenden Jahren entstehen auch zahlreiche Aquarelle vor Ort, oft dienen diese als Skizze zu Themen auf seinen Ölbildern
1959  Ausstellung Berliner Funkturm - Hier ist er mit drei Skulpturen in Holz vertreten, einer Tierstudie (Giraffe), das Thema Familie, und eine Darstellung des Don Quichotte.
1959 Geburt seines zweiten Sohnes Magnus Hornung
1964 Beförderung und Versetzung in das Landesarbeitsamt Frankfurt am Main.
Zunächst zieht er alleine nach Wiesbaden und arbeitet bereits in Frankfurt. Der Umzug der Familie, zunächst nach Wiesbaden Biebrich, erfolgt nach erfolgreicher Wohnungssuche. Es soll eine Übergangslösung sein, bis die Wohnungen in der Frankfurter Nordweststadt fertiggestellt werden können.
1964 entstehen zahlreiche Aufarbeitungen italienischer Motive mit der Feder, zunehmend aber auch Wiesbadener Ansichten.
Wieder ist es das Wasser und die Schiffe, die einen besonderen Reiz auf ihn ausüben.
1964 - im Oktober bezieht die Familie die Wohnung in Frankfurt am Main.
Er beginnt eine italienische Hafenszene in Öl, die er jedoch nicht mehr ganz vollenden kann.

Am 22.01.1965 verstirbt Hanns E. Hornung in Frankfurt am Main an den Folgen eines Herzinfarktes .